Wie man den Verstand behält? – So!

5 Feb.

Im Rahmen eines Seminars zur Rhetorik wurde ich auf den von Allain de Botton herausgegebenen Ratgeber Wie man den Verstand behält* aus der Reihe Kleine Philosophie der Lebenskunst aufmerksam gemacht. Zuerst von dem plakativen Titel abgeschreckt, gab ich dem kurzen und kompakten Werk von Philippa Perry eine Chance und war positiv überrascht. Darum möchte ich euch einige der für mich wichtigsten Punkte vorstellen, denn bisher habe ich es jedenfalls geschafft, meinen Verstand zu behalten!

 

Selbstwahrnehmung

Eine simple und schnelle Möglichkeit der Selbstbeobachtung gelingt mit der Hilfe von fünf Fragen: Was fühle ich gerade? Was denke ich gerade? Was tue ich in diesem Moment? Wie atme ich? Was möchte ich für mich in diesem neuen Moment?

Mit dieser einfachen Technik gelingt es, den eigenen Fokus auf das zu lenken, was man erledigen möchte und Ablenkungen zu eliminieren. Also eher eine Übung für eine direkte Wirkung.

Dagegen ermöglicht das Schreiben eines Tagebuchs auch längere Zeiträume zu überblicken. Das gelingt jedoch nur bei einer ehrlichen und schlichten Führung des Tagebuchs über einen längeren Zeitraum hinweg. Ebenso ist es möglich, neben einem normalen Tagebuch ein Traumtagebuch zu führen.

Stress

Entgegen der negativen Konnotation des Wortes Stress gibt es auch eine Art, welche für uns positiv ist und dabei hilft, geistig leistungsfähig zu bleiben, bis ins Alter. Dieser positive oder auch Eustress kann entstehen, wenn wir etwas Neues lernen oder einer körperlichen Aktivität nachgehen. Generell sollen solche Tätigkeiten wirklich neu sein, viel Aufmerksamkeit sowie emotionales Engagement fordern und längerfristig verfolgt werden. An der Wohlfühlgrenze, wenn wir unsere Komfortzone erweitern, finden wir diesen Effekt am stärksten. Eine interessante Perspektive zu den positiven Auswirkungen von lebenslangem Lernen bietet die Nonnenstudie (Wikipedia) von David Snowdon.

 

Die Geschichten, nach welchen wir leben

Unser Geist wird durch Erzählungen geformt, wir sollten also unsere eigene Geschichte kennen und nach Bedarf umschreiben. Positiv und optimistisch sollten die Geschichten über uns sein, welchen wir uns aussetzen, um psychisch und physisch gesund zu bleiben. Doch nicht nur das! Unsere Erzählung von uns selbst bestimmt auch, was in unserer Realität für möglich gehalten wird und somit auch was geschieht. So handelt es sich bei unseren Erzählungen oft um selbsterfüllende Prophezeiungen.

 

Übung

Abschließend möchte ich aus einer Reihe von Übungen meine Lieblingsübung vorstellen. Es handelt sich um die Wohlfühlzonen-Übung. Dabei werden in die Mitte eines Blatts Tätigkeiten geschrieben und mit einem Kreis umzogen, welche keine Überwindung fordern. In die nächste „Ebene“ kommen Tätigkeiten, die etwas Überwindung kosten, aber immer noch problemlos ausgeführt werden können. Nach diesem Prinzip zieht man seine Kreise, bis man ganz außen angekommen ist, bei Dingen, welche man sich gegenwärtig noch nicht zutraut. Dies hilft klarzumachen, wo man steht und welche Ppotenziale und Ziele vor einem liegen.

Abschließend ein kleines Zitat, welches den Wert dieses Buches für mich besser zusammenfasst, als ich es kann: „Wir sollten immer daran denken, dass wir alles, was wir ausprobieren, für uns selbst tun. Es ist egal, was irgendjemand anderes denken könnte. Es geht darum, unsere Wohlfühlzone in kleinen Schritten auszudehnen.“

 

Außerdem in der von Alain de Botton herausgegebenen Reihe Kleine Philosophie der Lebenskunst erschienen:

Wie man gelassen mit Geld umgeht*

Wie man richtig an Sex denkt*

Wie man die Welt verändert*

Wie man im digitalen Zeitalter richtig aufblüht*

Wie man die Richtige Arbeit für sich findet*

 

 

 

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